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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Aufzugsbauer Schindler erreicht mit 9-Monats-Zahlen wieder das Niveau von 2019 und Partners Group will sich offenbar 25%igen Anteil am Luxusuhren-Hersteller Breitling sichern

Angesichts weiter steigender Ölpreise und der zunehmenden “Knappheitskrise“ halten sich die Investoren auch am Montag mit Käufen zurück. Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index gibt dabei am Nachmittag um 0,3% auf 152,50 Punkte nach. Schindler erzielt trotz Lieferkettenprobleme nach 9 Monaten solide Umsatzerholung (+7%) und will stärker in Digitalisierung, und Produktinnovationen investieren. Partners Group könnte mit dem geplanten Kauf einer 25-Prozent-Beteiligung am Schweizer Uhrenhersteller Breitling sein Investmentportfolio erweitern.

In dem am Montag wieder durchwachsenem Marktumfeld zeigt die Aktie der Schindler Holding im Qualitäts-Index deutlichere Abgaben und liegt bei aktuell 220,50 Euro. Der Grund für den jüngsten Kursrückgang ist bei dem führenden Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen in den anhaltend steigenden Materialkosten und weltweiten Lieferkettenproblemen zu finden. Dabei hat das Unternehmen die teils heftigen globalen Auswirkungen der Virus-Krise dank Widerstandfähigkeit und Innovationen zuletzt gut überstanden. Wie das Management in der letzten Woche mitteilte, waren zwar Auftragseingang und Erlöse in den letzten 9 Monaten um 12% bzw. 7,4% gestiegen. Damit wurden auch die Erwartungen von Analysten übertroffen. Was aber viele Investoren aufhorchen ließ, war die Nachricht, dass es bei Schindler im 3.Quartal zu einer klaren Abschwächung kam. So verlangsamte sich das Umsatzwachstum auf nur noch 2%. Der Vorstand begründete dies mit Unterbrechungen in den internationalen Zulieferketten und Verzögerungen bei der Projektabwicklung. Dennoch erreichte das Unternehmen mit seinen Dienstleistungen rund um Personen-, Lasten-, Service- und Kleingüteraufzügen beim Auftragseingang, Umsatz und Reingewinn aber bis Ende September wieder das Vorkrisenniveau. An der Prognose für das Gesamtjahr, das ein Umsatzplus von 4 bis 7% vorsieht, halten die Schweizer aber gleichwohl fest.

Dabei war für Schindler schon 2020 aufgrund der Pandemie ein außerordentliches Jahr. Vor allem weil rund um den Globus wichtige Bauvorhaben aufgeschoben wurden, und damit auch weniger Anlagen verkauft oder modernisiert werden konnten. Die Marktschwäche wurde aber auch aufgrund der laufenden Umstrukturierung mit einhergehendem Stellabbau überwunden. Denn mit seinem Lift- und Rolltreppensparten kam das Unternehmen zuletzt auf eine überaus starke Eigenkapitalrendite von 18% sowie eine grundsolide Gewinnmarge von 7%. Ein Lichtblick war für Schindler in letzter Zeit neben dem chinesischen Markt auch verstärkt wieder Europa, wo sich eine stabile Umsatzentwicklung zeigte. Zudem will das Unternehmen sein “Top-Speed-23-Programm“ für Digitalisierung und Produktinnovationen weiter beschleunigen, wie das Management in der vergangenen Woche betonte. Und selbst wenn 2021 wegen des fortgesetzten Preisdrucks für den Aufzugsbauer erneut ein Übergangsjahr werden sollte. Dank seiner Marktstellung und Profitabilität bleibt Schindler dennoch ein großartiges Qualitätsunternehmen.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Auch die Aktie von Partners Group verzeichnet zu Wochenbeginn im Qualitäts-Index kleine Abgaben auf aktuell 1.475,00 Euro. Erst am Freitag gab es Pressemeldungen, dass sich der Private-Equity-Investor offenbar in fortgeschrittenen Gesprächen zum Kauf einer 25-Prozent-Beteiligung am Schweizer Luxusuhrenhersteller Breitling mit der Finanzgruppe CVC Capital Partners befinde. Die Transaktion könnte in den kommenden Wochen angekündigt werden, sagten Personen aus dem Umfeld des Unternehmens, die aber nicht genannt werden wollten. Dabei soll die verhandelte Höhe der Investitionen den traditionsreichen Uhrenhersteller mit etwa 2,8 Mrd. Euro bewerten, heißt es. Breitling selbst ist nicht nur für seine Uhren mit Luftfahrtmotiven bekannt, sondern auch eine der wenigen Schweizer Uhrenmarken, die noch unabhängig sind, während die meisten anderen von Luxus-Holdings wie Richemont, LVMH und Kering übernommen wurden. Vertreter von Partners Group und CVC lehnten allerdings eine Stellungnahme ab, vor allem auch da die Verhandlungen noch im Gange sind und auch noch scheitern könnten. CVC hatte aber 2017 die Mehrheit an dem Uhrenhersteller für mehr als 800 Mio. Euro erworben. Die Schweizer Partners Group kauft dagegen für die hauptsächlich institutionellen Kunden überall auf der Welt in erster Linie kleinere private Firmen und versucht, deren Wert oder Beteiligung zu steigern.

Wichtige Kunden des Vermögensverwalters gerade in der Schweiz sind zum Beispiel Pensionskassen von großen Konzernen wie Holcim, Schindler oder auch Novartis. Aber auch öffentliche Pensionsverwalter lassen Teile ihrer Gelder von dem Unternehmen anlegen. Über 1.500 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für das Private-Equity-Haus, das 20 weltweite Niederlassungen hat. Und angesichts einer starken Nachfrage ist Partners Group auch mit Blick auf das künftige Wachstum sehr zuversichtlich. Wir haben eine klare Vorstellung, wo wir in 5 Jahren sein wollen, sagte jüngst der Vorstand. Die Industrie sei ein Wachstumsmarkt, und dieser dürfte mittel- bis langfristig im Durchschnitt pro Jahr 10% oder mehr wachsen, so der Manager.

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