
TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Beiersdorf kündigt neue Aktienrückkäufe für 500,0 Mio. Euro an und ASM verbucht in Q4 mit 809,0 Mio. Euro Rekordwert
Die neuen US-Zollankündigungen drücken den TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Donnerstag leicht ins Minus auf 120,90 Punkte. NIVEA-Produzent Beiersdorf will in 2025 erneut für bis zu 500,0 Mio. Euro eigene Aktien einziehen und könnte zudem beim Umsatz erstmals die 10-Mrd.-Euro-Marke knacken. Chipindustrieausrüster ASM begeistert dank KI-bezogener Anwendungen mit Q4-Wachstum von 27,0 % sowie solidem Ordereingang und bestätigt den Umsatzausblick für das laufende Jahr.
Mit Aufschlägen von gut 2,4 % auf 130,20 Euro ist am Donnerstag im Qualitäts-Index die Beiersdorf-Aktie einer der Tagesfavoriten. Die Papiere des Konsumgüterproduzenten werden dabei nicht nur aufgrund solider Jahreszahlen gekauft, sondern auch von neuen Aktienrückkaufsplänen beflügelt. Zwar stellt sich Beiersdorf auf eine weitere Verlangsamung seines Geschäftswachstums ein. In 2025 könnte aber dennoch ein weiterer Umsatzrekord erreicht werden. Die etwas geringeren Zuwächse begründete das Management heute mit dem globalen Hautpflegemarkt, der in diesem Jahr langsamer zulegen dürfte als im Vorjahr. Der Anbieter weltweit beliebter Marken wie Eucerin und Labello plant aber bis Ende Dezember einen Erlösanstieg von 4,0 bis 6,0 %. Beiersdorf setzt diesbezüglich vor allem auf die für 2025 geplanten Produkteinführungen in China und Indien. In den nächsten Monaten könnte aber das Unternehmen von den angekündigten US-Zölle belasten werden, da ein Großteil der Produkte für die USA in Mexiko produziert wird. Der NIVEA-Produzent dürfte im laufenden Jahr dennoch erstmals beim Umsatz die 10-Mrd.-Euro-Marke knacken. In 2024 schwächte sich das Wachstum bei Beiersdorf allerdings bereits etwas ab. Ohne Wechselkurseffekte stiegen die Einnahmen dank boomender Konsumentengeschäfte um 6,5 % auf den Rekordwert von knapp 9,9 Mrd. Euro. Vor allem zeigen die jüngsten Zahlen, dass der Kosmetik- und Klebstoffhersteller mit seinem Portfolio weiterhin bestens positioniert ist.
Mit dieser Marktstellung konnte Beiersdorf zuletzt auch die andauernde Schwäche im chinesischen Wirtschaftsraum und die Flaute im Reiseeinzelhandel ausgleichen. Und inzwischen kommen knapp ein Drittel des Umsatzes aus der kombinierten Region Afrika, Asien und Australien. Der Investorenfokus lag jedenfalls bis zuletzt aber nicht nur auf den Prognosen für das aktuelle Jahr, sondern auch auf den Barmitteln, die Beiersdorf genügend Spielraum für künftige Fusionen und Zukäufe lassen würden. Für Begeisterung sorgen heute aber auch die schon gestern Abend bekannt gewordenen Aktienrückkaufspläne. Demnach will der Konsumgüteranbieter in 2025 erneut eigene Aktien für bis zu 500,0 Mio. Euro zurückkaufen. Bereits im letzten Jahr hatte Beiersdorf ein Rückkaufsprogramm umgesetzt, und dafür für Beifall geerntet. Das Neue soll voraussichtlich nach der Hauptversammlung im Mai beginnen und bis Jahresende laufen. Gegenwärtig wird die Aktie aber trotz aller Qualitätsmerkmale und soliden Aussichten bereits mit einem 2025er-Premium-KGV von 26 bewertet.
Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.
Eine durchwachsene Kursentwicklung hat im Qualitäts-Index in den letzten Wochen trotz zuletzt starker Quartalszahlen die Aktie von ASM International gezeigt. Heute verzeichnet sie auch erneute Abgaben auf aktuell 539,00 Euro. Dabei legte der niederländische Chipindustrieausrüster in dieser Woche beachtliche Q4-Zahlen vor, die mit dem Umsatzplus von 27,0 % auf 809,0 Mio. Euro einen Quartalsrekord auswiesen. Und auch die Ordereingänge konnten mit Plus 8,0 % auf 731,0 % im Schlussquartal überzeugen. Mit seinem Geschäft rund um Anlagen und Materialien, die bei der Waferverarbeitung eingesetzt werden, zählt ASM jedenfalls mit zu den Profiteuren des laufenden KI-Booms. Zumal die Halbleiteranlagen auch noch auf das Zukunftsmaterial Siliziumkarbid (SiC) zugeschnitten sind. Mit dem von den Niederländern erreichten 2024er-Umsatzanstieg von 12,0 % wurde letztlich auch der Markt für Wafer-Fab-Equipment (WFE) übertroffen, der nur um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wuchs. Laut ASM wurde das Plus erneut angetrieben von der soliden Nachfrage nach den Anlagen rund um die Gate-All-Around-Technologie (GAA) und nach DRAM-Anwendungen mit hoher Bandbreite (HBM). Für die starke Dynamik bei den GAA-bezogenen Anwendungen machte das Management insbesondere die KI-bezogene Nachfrage verantwortlich. Während die konjunkturelle Abschwächung auf den Automobil- und Industrie-Endmärkten im letzten Jahr für ASM durchaus zu spüren war.
2024 war das 8. Jahr in Folge, in dem das Unternehmen ein zweistelliges Wachstum verzeichnen konnte, betonte in dieser Woche der ASM-Vorstand. Überzeugen konnte der Chipanlagenspezialist aber vor allem auch mit der dabei erzielten operativen Marge von 28,0 %. Für 2025 wurde von ASM zudem der Ausblick mit einer Umsatzgrößenordnung von 3,20 bis 3,60 Mrd. Euro bestätigt, insbesondere aufgrund der GAA-bezogenen Verkäufe. Allerdings verwies das Unternehmen auch auf die weiterhin uneinheitlichen Endmarktbedingungen. Zudem werden die kürzlich angekündigten neuen US-Exportkontrollen zu Erlösrückgängen in China führen. Wobei der Anteil der Anlagenverkäufe auf dem chinesischen Markt bei ASM am Gesamtumsatz im niedrigen bis hohen 20er-Prozentbereich liegen dürfte. Geplant ist aber dennoch eine Verbesserung der operativen Marge.
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