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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Chr. Hansen stärkt mit Kauf von Milchzuckerspezialisten eigenes Kerngeschäft und Schindler bringt neue UV-Desinfektions-Technologien für Lifte und Rolltreppen auf den Markt

Dem TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index fehlen auch am Freitag neue Impulse für eine Fortsetzung der Rally von Anfang November. Folglich liegt der Index am Nachmittag so gut wie unverändert bei 121,20 Punkten. Chr. Hansen übernimmt deutsches Unternehmen Jennewein Biotechnologie und bleibt mit einer Eigenkapitalrendite von über 30% weiterhin gewinnträchtig. Aufzugsbauer Schindler sorgt mit der Einführung von Luft- und Oberflächendesinfektions-Technologien in Corona-Zeiten für Gesundheit und Sicherheit in Gebäuden.

Nach der jüngsten Konsolidierung gehört im Qualitäts-Index am Freitag auch die Chr. Hansen-Aktie zu den Gewinnern. Insofern liegt sie leicht im Plus bei 81,50 Euro. Dabei ist das dänische Unternehmen dank strategischer Zukäufe und der weltweit führenden Position bei der Entwicklung von Bioscience-basierten Ingredienzen für Kunden aus dem Nahrungsmittel-, Gesundheits- und Futtermittelbereich, relativ unabhängig von konjunkturellen Verwerfungen, wie sie sich seit März aufgrund von Covid-19 zeigen. Auch wurde erst Ende September das deutsche Unternehmen Jennewein Biotechnologie, das international führend im Bereich der industriellen Produktion von komplexen Oligosaccharide (humane Milchzucker) und seltener Monosaccharide ist, zu 100% übernommen. Chr. Hansen will damit vor allem in den bislang noch nicht erschlossenen und schnell wachsenden Markt für humane Milch-Oligosaccharide (HMOs) vorstoßen. Zugleich wurde aber auch die Sparte Natural Colors des Unternehmens an den schwedischen Finanzinvestor EQT für knapp 800 Mio. Euro verkauft. Der Verkauf, der nicht die eigene mikrobielle Fermentation-Technologieplattform beinhaltet, soll im Frühjahr 2021 abgeschlossen werden. Dabei konzentriert sich Chr. Hansen seit 2008 mit der Abspaltung des Aromageschäfts fast ausschließlich auf die Herstellung und Vermarktung von bestimmten Bakterienarten.

Zuletzt lag der Umsatzanteil der Sparte mit Kulturen, Enzymen und Probiotika, die hauptsächlich von der Lebensmittelindustrie nachgefragt werden, bei rund 60%. Gefolgt von gesundheitsfördernden Produkten für Nahrungsergänzungs- und Arzneimittel sowie Säuglingsnahrung, Tierfutter und Pflanzenschutz, mit denen das biowissenschaftliche Unternehmen jüngst rund 22 % der Gesamterlöse erzielte. Und mit diesem Geschäft rund um natürliche Ressourcen treffen die Dänen nicht nur den gegenwärtigen Zeitgeist, viele Endprodukte der Lebensmittelbranche oder auch Medikamente werden selbst in Krisenzeiten, wie gerade jetzt, robust nachgefragt. Chr. Hansen hat sich darauf basierend ein Wachstumsziel von jährlich 8 bis 10% bis 2021/22 auf die Fahnen geschrieben. Das Unternehmen erzielt damit aber auch schon jetzt durchaus gute Renditen. Die Nettomarge, also das Verhältnis von Nettogewinn zum Jahresumsatz, lag jedenfalls zuletzt bei überragenden 24%, und auch die Eigenkapitalrendite erreichte über 30%.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Nach dem jüngsten Rekordlauf liegt heute im Qualitäts-Index dagegen die Aktie der Schindler Holding leicht im Minus bei 222,60 Euro. Da sich die aktuellen Corona-Infektionszahlen in Europa erneut auf einem Höchststand befinden, bringt der Schweizer Aufzugshersteller jetzt Technologien zunächst auf den deutschen Markt, die mithilfe von UV-C-Licht für eine effektive Desinfektion der Luft und Oberflächen in Aufzugskabinen und auf Fahrtreppen sorgen. Die von Schindler vorgestellte Produktreihe "CleanMobility Solutions" umfasst dabei unter anderem verschiedene UV-C-Leuchten und Luftreinigungssysteme für Lifte, die UV-C-Handlaufdesinfektion für Rolltreppen und Fahrsteige sowie Lösungen zur berührungslosen Aufzugsbedienung. Dank dieser Technologien sei die gründliche Desinfektion und Lüftung auch an Orten möglich, an denen eine engmaschige manuelle Reinigung kaum durchführbar ist, betont das Unternehmen. Somit sei auch gewährleistet, dass die Gebäude- und Anlagenbetreiber ihrer Verantwortung gegenüber den Besuchern, Kunden und Arbeitnehmern gerecht werden, die tagtäglich im Haus unterwegs seien.

Dabei hat Schindler als führenden Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen die Auswirkungen der Pandemie in den letzten Monaten selbst zu spüren bekommen. Und das, obwohl das Spektrum der Dienstleistungen durchaus weitläufig ist, und Geschäfte rund um Personen-, Lasten-, Service- und Kleingüteraufzüge umfassen. Weltweit wollen die Schweizer aber aufgrund schlechter Geschäftsaussichten innerhalb von 2 Jahren immerhin rund 2.000 Vollzeitstellen abbauen. Zwar hatte das Unternehmen sowohl in China als auch in Europa zuletzt so viel Neugeschäft hereingeholt wie im Vorjahr. Im Gegensatz dazu wurden Schindlers Auftragsbücher aber vor allem in Amerika und im übrigen Asien teilweise stark von der Corona-Rezession getroffen. Die derzeitige Marktschwäche dürfte aufgrund der angekündigten Umstrukturierungspläne aber schrittweise überwunden werden. Denn mit seinem Lift- und Rolltreppengeschäft kam das Unternehmen zuletzt auf eine beachtliche Eigenkapitalrendite von 23% und eine grundsolide Gewinnmarge von 8%.

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