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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: US-Bank JPMorgan sieht Aktie von Zahlungsabwickler Adyen weiterhin als "Top Pick" und Deutsche Börse weitet Handel für Aktien, ETFs und Fonds erstmals bis 22:00 Uhr aus

Nach dem jüngsten Ausverkauf angesichts einer neuen Virus-Variante kann sich der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Montag wieder stabilisieren. Am Nachmittag liegt er folglich mit 0,4% im Plus bei 149,50 Punkten. Online-Zahlungsdienstleister Adyen steigert derzeit seine Einnahmen trotz Problemen bei Wettbewerbern, und profitiert von beschleunigter Digitalisierung im Einzelhandel. Deutsche Börse verlängert ab heute den Börsenhandel in Frankfurt für gelistete Wertpapiere und Derivate erstmals bis 22:00 Uhr.

Im heute wieder positiven Marktgeschehen zieht im Qualitäts-Index auch die Aktie von Adyen um 1,7% auf aktuell 2.456,50 Euro an. Der niederländische Zahlungsdienstleister hatte in der Vorwoche von einer Analysten-Studie profitiert, die dem Unternehmen beste Zukunftsaussichten bescheinigte. So schrieben die Experten der US-Bank JPMorgan, die Stimmung für Zahlungsabwickler-Aktien habe sich angesichts negativer Nachrichten unter anderem von Paypal und Worldline in den vergangenen Wochen verschlechtert. Davon hätten allerdings die Einnahmen von Adyen profitiert. Die Markterwartungen für die Niederländer seien konservativ und die Aktie bleibe ihr "Top Pick" in der Branche, so die Analysten. Dabei ist die Technologiefirma derzeit der “Shooting Stars“ unter den Unternehmen, die den Zahlungsverkehr im Onlinebereich und von stationären Einzelhändlern vereinfachen. Allein in der ersten Jahreshälfte wurden über die Plattform von Ayden insgesamt Zahlungen im Wert von rund 216 Mrd. Euro abgewickelt. Das Transaktionsvolumen war damit um satte 67 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die dabei generierten Erlöse haben ähnlich stark angezogen und Ende Juni knapp 2,55 Mrd. Euro erreicht. Von diesen Umsätzen wird aber ein Großteil an Partner wie Visa oder Mastercard weitergereicht, sodass der Nettoumsatz zuletzt bei 445 Mio. Euro lag. Adyen hat sich also während der Pandemie mehr als gut geschlagen. Und auf der Kundenliste finden sich inzwischen auch viele bekannte Namen wie Netflix, Facebook oder auch die Modekette H&M.

Dank des weiterhin intakten Trends hin zum Online-Shopping muss sich der Zahlungsabwickler auch sicher keine Sorgen machen, dass das jüngst beeindruckende Wachstum in absehbarer Zeit ein Ende haben könnte. Zumal das Zusammenspiel von Online- und Offline-Handel global immer mehr an Bedeutung gewinnt, und auch der Trend zum bargeldlosen Bezahlen dem Unternehmen letztlich zugutekommt. Die von Adyen erzielten Wachstumsraten sowie die beachtlichen Margen (Nettomarge fast 10%) wecken aber unter anderen Technologiefirmen durchaus Begehrlichkeiten. Und so wollen sich gerade im internationalen Zahlungsverkehrsmarkt weitere Wettbewerber verständlicherweise ein Stück vom großen Kuchen abschneiden. Zu ihnen gehören ähnlich spezialisierte US-Unternehmen wie Stripe und Square. Aber auch Paypal mit seiner Venmo-App sowie Apple mit seinen Bezahldienst Apple Pay und auch Google stoßen teils aggressiv in den schnell wachsenden Markt für online- und offlinebasierende Zahlungsabwicklung vor. Zwar besitzt Adyen seit 2017 für seine Abwicklungsgeschäfte eine EU-Banklizenz, und seit Mitte Juni sogar auch für die USA, der globale Wettbewerb dürfte aber nicht geringer werden. Und die Anleger werden dank der jüngst erfolgreichen Geschäfte auch mit einem weiterhin sehr hohen Aktienkurs belohnt. Qualität hat aber bekanntlich seinen Preis.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leichte Zugewinne zeigt am Montag im Qualitäts-Index auch die Aktie der Deutschen Börse, die dabei auf 142,40 Euro zulegt. Der deutsche Börsenplattform-Betreiber hatte zuletzt angekündigt, seine Handelszeiten für Aktien, ETFs und Publikumsfonds verlängern zu wollen, um Anlegern generell mehr Gelegenheiten zum Handeln zu bieten. An der Börse in Frankfurt können Interessierte demnach ab dem 29.November gelistete Aktien, ETFs/ETPs und Publikumsfonds bis 22:00 Uhr abends handeln, d.h. über die Börse Wertpapiere und Derivate kaufen und verkaufen. Die Deutsche Börse will mit diesem zeitgemäßen Schritt allen Investoren ermöglichen, unter anderem noch am späten Abend auf Ereignisse an den US-amerikanischen Märkten reagieren zu können. Hierfür wurde schon im September extra die neue Wertpapier-Clearing-Plattform “C7 SCS“ mit der Derivatetochter Eurex eingeführt. Somit wird in Deutschland erstmalig der späte Handel von liquiden Aktien, ETFs/ETPs und Fonds in Frankfurt bis 22:00 Uhr möglich sein. Über den von der Deutschen Börse betriebenen Handelsplatz sind derzeit mehr als 1,4 Mio. Wertpapiere handelbar, darunter in- und ausländische Aktien, Anleihen und Indexfonds sowie Optionsscheine und Zertifikate.

Erst im September hatte der Börsenplatz- und Finanzdatendienstleister erstmals einen ETN-Future auf Bitcoin eingeführt. Bei reinen ETNs (Exchange Traded Notes) handelte es sich letztlich um börsengehandelte Inhaberschuldverschreibungen. Mit dem neuen Produkt ermöglicht die Deutsche Börse ihren Derivatehändlern Zugang zum Preis von Bitcoin in einem börsengehandelten und zentral abgewickelten Umfeld. Zugleich entstand damit der erste regulierte Markt für Bitcoin-bezogene Derivate in Europa. Der neue Terminkontrakt basiert dabei auf dem BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto. Dieser ist bereits an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und seit seiner Einführung im Juni 2020 auf der elektronischen Börsenplattform Xetra einer der am häufigsten gehandelten ETF-/ETN-Kontrakte überhaupt. Schon im 1.Halbjahr hatte die Deutsche Börse ihr Produktangebot um weitere ETNs auf verschiedene Krypto-Währungen wie Ethereum, Bitcoin Cash und Litecoin ergänzt. In diesem Zeitraum hatte sich der Xetra-Börsenplatz des Unternehmens in Europa mit einem durchschnittlichen Orderbuch-Umsatz von 1 Mrd. Euro immerhin als führend bei Krypto-ETNs etabliert.

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